Geschichte des TSV
Geprägt durch die politischen Ereignisse im Nachkriegsdeutschland trug unser Verein in seiner Geschichte bisher drei verschiedene Namen. 1949 gründete er sich als BSG Halbmond. Diese vereinigt sich ab 1951 mit der BSG Traktor zur BSG Fortschritt Oelsnitz. Durch die politische Wende 1989 beschlossen die Verantwortlichen im Mai 1990 die Namensänderung in TSV Oelsnitz.
Dem Grundanliegen unseres Vereins, den Menschen in der Stadt und ihrer Umgebung ein mannigfaltiges Angebot an Sportarten bereit zu stellen, sind wir über die Jahrzehnte stets treu geblieben. Über 20 verschiedene Abteilungen, in der Anfangszeit noch Sparten, später Sektionen genannt, prägten in den 50 Jahren das Bild des Vereins und boten vielen Menschen ein zweites Zuhause. Heute gehen fast 700 Mitglieder in 13 Sportarten ihrem Freizeitvergnügen nach.
Heute ist der TSV Oelsnitz mit seinen fast 700 Mitgliedern (darunter ca. 250 Kinder und Jugendliche) in 13 Abteilungen, der zahlenmäßig größte Sportverein des Vogtlandes.
Segeln!
Die Geburtsstunde der Sektion Segeln schlug im Oktober 1961 in der Oelsnitzer Gaststätte "Zur Pforte". Von den 23 Gründungsmitgliedern sind fünf auch heute noch aktiv: Dieter und Brigitte Schuschies, Edgar Schönweiß, Fritz Zeidler und Udo Pippig. Immerhin 21 Boote(1 H-Jolle, 3 O-Jollen und 17 Piraten) standen der Fortschritt-Segelpionieren damals zur Verfügung. Im August 1963 zählte die Sektion bereits 50 Mitglieder. Erster Sektionsleiter war Heinz Wunderlich . Der gab die Verantwortung 1968 an Gunter Strobel weiter. Von 1974-1999 war Dieter Schuschies Chef der Oelsnitzer Segler. 2000 - 2013 leitet Ulrich Bahl die Abteilung. Seit 2013 steuert Frieder Schramm die Abteilung.
Das Seglerheim
Einbesonderes Schmuckstück ist das in Eigenleistung aus Spenden, Sportfördermitteln und staatlicher Unterstützung unter schwierigen Bedingungen zwischen 1966 und 1969 in knapp 11.000 Stunden Eigenleistung erbaute Seglerheim auf dem Sportgelände am Mühlenstein an der Talsperre Pirk. Am 23. September 1969 wurde das idyllisch gelegene Heim offiziell übergeben. Zuvor hatte dieser Platz Zelte der Segelbegeisterten beherbergt. In heutiger Zeit verkörpert das Gebäude einen Wert von etwa 100.000 Euro. Weitere hohe Eigenleistungen wurden damals beim Bau der Energie- und Wasserzufuhr erbracht, womit auch die Möglichkeit einer gastronomischen Betreuung gesichert wurde. Obwohl das Heim 1973 vom damaligen Trägerbetrieb VEB Halbmond-Teppiche in die Rechtsträgerschaft des Vereins übergeben wurde, müssen wir trotzdem seit der "Wende" intensiv darum kämpfen, die Eigentumsverhältnisse unseres Sportgeländes und des Vereinsheimes endgültig offiziell zu Gunsten unserer Abteilung zu klären.
Die Pirker Talsperre als unser Segelrevier sah bereits viele Höhepunkte. Zu den zwischen 1966 und 1973 ausgetragen Pirker Finntagen konnten wir international renommierte Aktive wie die Berliner Olympiasieger Jochen Schümann und Bernd Demel sowie Aktive aus der damaligen CSSR begrüßen.
Segeln
1975 begannen wir mit dem Bau unserer Z-Jollen. Die Boote die man in keiner Werft erwerben konnte, wurden schließlich unter Leitung von Dieter Schuschies aus glasfaserverstärktem Polyester selbst hergestellt. Nach der Fertigstellung veranstalteten wir Wettfahrten mit Booten dieser Klasse wie den Teppichpokal und die Grogregatta. Bei derartigen Regatten startete selbst Olympiateilnehmer und Weltmeister wie Ilja Wolf, Uwe Steingroß, Horst Herrmann oder Thomas Flach. Die absolute Traditionsregatta ist und bleibt das Rennen um das "Blaue Band". Die Wettfahrt wird seit der Sektionsgründung 1961 jährlich einmal ausgetragen.
Doch auch mit einigen sportlichen Erfolgen machten wir von uns reden. Nahm anfangs so mancher Küstenbewohner uns Segler aus dem Mittelgebirge noch nicht ganz ernst, so wurde er doch bald eines besseren belehrt. Von 1966 bis 1972 waren Fortschritt-Segler in Folge Sieger im Wettbewerb des Bezirksfachausschusses, wobei Teilnahmen an Regatten und ersegelte Platzierungen gewertet wurden. Wir stellen ständig Bezirksmeister in allen Bootsklassen. Top-Besatzungen waren Dieter Schuschies/Ralf Wöllner (FD), Matthias Rössel (Finn), Edgar Schönweiß/Uli Bahl (Z-Jolle), Helmut Stein/Thomas Walter (Pirat). Ab 1978 wurden in der Z-Jollen-Klasse DDR-Meisterschaften ausgesegelt, an denen die Fortschrittler regelmäßig teilnahmen. Von den sechs Booten, die sich aus dem damaligen Bezirk Karl-Marx-Stadt qualifizieren durften, kamen meist vier bis fünf von Fortschritt Oelsnitz. Besatzungen wie Udo Pippig/Andreas Meister oder Edgar André/Harald Meister waren fast durchweg im oberen Drittel der Platzierungen zu finden.
Am weitesten herumgekommen sind in jüngster Vergangenheit Andrea und Andreas Meister. Die 1995 zu Sportlern des Jahres im Kreissportbund Elstertal gewählten Meisters vertraten uns in ihrem FD selbst bei Weltmeisterschaften. 1995 auf dem Gardasee, 1996 auf dem Balaton und 1997 vor Florida reichte es immerhin zu Mittleplätzen für die "Exoten" aus dem Vogtland.
Nach der Wende wurde das Seglerheim Modernisiert. Die vorhandenen Sanitäranlagen und Duschen konnten saniert werden. Seit 1990 Mitglied im Deutschen Seglerverband, zählt unsere Abteilung momentan stolze 65 Mitglieder. 18 mitgliedereigene und 9 Vereinsboote, davon sieben Kinder und Jugendboote, werden derzeit von uns genutzt.
Seit 2005 werden erfolgreich die Pirker Finntage auf der Talsperre durchgeführt. Nach über 30 jähriger Pause, gehört diese Veranstaltung fest in den Terminkalender und das nicht nur für die zahlreichen Segler in Sachsen.
Am 13.08.2011 feierten wir unser 50 jähriges Jubiläum.